Grünpflege – Fortentwicklung der Grünpflege im Straßenbetriebsdienst unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten
Hintergrund
Ein Viertel des finanziellen Gesamtaufwandes für den Straßenbetriebsdienst an Bundesfernstraßen fällt auf die Grünpflege. In Folge des Klimawandels wird sich bis 2030 der Umfang der Grünpflege (Grasmahd) nicht signifikant ändern, danach ist aber mit einer Zunahme zu rechnen – vor allem in höheren Lagen aufgrund der verlängerten Vegetationsperioden. Bezogen auf Gehölze gibt es diesbezüglich keine eindeutigen Hinweise auf eine Zunahme oder Abnahme des Pflegebedarfs. Denkbar ist allerdings ein Szenario, welches von vermehrter Totholzbildung bis zum flächigen Absterben, v.a. von nicht standortgemäßen Gehölzen, reicht. Dies ist derzeit schon als Folge wärmerer und trockenerer Sommer in Wäldern zu erkennen. Auch vermehrte Sturmschäden, die insbesondere Gehölze außerhalb von geschlossenen Beständen betreffen, sind denkbar und wahrscheinlich. An Verkehrswegen würde der vermehrte Anfall von Tot- oder Schadholz einen erhöhten Pflegeaufwand zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Verkehrssicherheit zur Folge haben.
Projektziel
Gesamtziel des FE-Vorhabens ist die Fortschreibung des Merkblattes für den Straßenbetriebsdienst, Teil: Grünpflege sowie die Erstellung ergänzender Hinweise zur ökonomischen Durchführung einer ökologischen Grünpflege. In beiden Papieren sollen die wachsenden naturschutzfachlichen Anforderungen an die Grünflächen im Straßenseitenraum und ihre Pflege ebenso Berücksichtigung finden wie verkehrliche, arbeitsplatzbezogene und wirtschaftliche Kriterien. Ziel ist es, mit diesen Papieren die unterschiedlichen Ansprüche verschiedener Stakeholder konsensorientiert zu berücksichtigen.
Grundlage für die zu erarbeitenden Empfehlungen sind neben dokumentierten Erkenntnissen vor allem exemplarische in situ-Studien für ausgewählte Vergleichsflächen, die die Auswirkungen unterschiedlicher Grünpflegemaßnahmen betrachten.
Projektdesign
Das Projekt untergliedert sich in die folgenden Arbeitspakete:
- AP 1: Grundlagenrecherche
- AP 2: Vorarbeiten für die in situ-Studien
- AP 3: Durchführung der in situ-Studien
- AP 4: Auswertung der in situ-Studien
- AP 5: Zusammenfassende Bewertung und Empfehlungen
- AP 6: Erstellen Entwürfe Regelwerke
- AP 7: Dokumentation FE-Ergebnisse
- AP 8: Abstimmung
Die Projektleitung hat das Steinbeis Transferzentrum inne. Ein weiterer Projektpartner ist Bosch&Partner.
Die IZES gGmbH übernimmt die Aufgabe der Entwicklung von ökonomischen und wirtschaftlichen Handlungsempfehlungen für die Schnittgutverwertung. Auf Grund des relativ hohen Flächenanteils der Straßenbegleitflächen ergibt sich ein nennenswerter Anfall an Biomasse, die im Bereich der Energiegewinnung und damit der Reduktion von CO2-Emissionen im Energiesektor genutzt werden kann und somit zur Erfüllung der Klimaziele beiträgt.
Projektpartner
Fördermittelgeber:
FKZ 02.0437/2020/LRB