ReNu2Cycle – REcycling of NUtrients to close the fertiliser CYCLE
Hintergrund
Die EU importiert jährlich über 6 Mio. Tonnen mineralisches Düngemittel: Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), teilweise aus politisch instabilen Gebieten, gekoppelt an einen tiefen ökologischen Fußabdruck. Beispielweise ist die N-Herstellung über das Haber-Bosch-Verfahren sehr energieaufwendig und erzeugt über 300 Mt. von CO2 pro Jahr.
Im Rahmen des EU-geförderten, vierjährigen Projektes ReNu2Cycle arbeiten 13 Partner*innen aus der Wissenschaft und der Privatwirtschaft gemeinsam an der Inwertsetzung organisch aufbereiteter Düngemittel (RDF) aus kommunalen, landwirtschaftlich und industriellen Abfällen. Die bio-basierten Düngemittel werden agro-ökologisch getestet und der NWE-Markteintritt vorbereitet. Eine transregionale Angebots- und Nachfragestrategie in NWE unterstützt eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft in NWE und reduziert die Importabhängigkeit.
INTERREG VI B NWE ReNu2Cycle ist das Nachfolgeprojekt von INTERREG V B NWE ReNU2Farm und baut auf dem Vorwissen auf.
Projektziel
Ziel des Projektes ReNu2Cycle ist die Stärkung der zirkulären Bioökonomie, indem biologische Abfallstoffe dem Kreislauf als Düngemittel wieder zugeführt werden. Dazu werden die recycelten Düngemittel in Topf- und Feldversuchen agrar-ökologisch getestet, Potenzialanalysen durchgeführt, eine Nachhaltigkeitsbewertung vorgenommen und schließlich gesetzliche Handlungsempfehlungen zum Markteintritt erstellt. Über die Methodik der Living Labs (LL) werden in Demonstrationsevents interessierten Stakeholdern die bio-basierten Düngemittel präsentiert und über die Anwendung informiert.
Projektablauf
AP 1
- erhebt interregionale Stoffstromflüsse für NWE (Potenzial-Bedarfsanalysen) und generiert Infografiken, erstellt hierzu Nachhaltigkeitsanalysen zur Entscheidungsunterstützung für Landwirt*innen.
- Evaluation des rechtlichen Rahmens (z.B. Konformität mit der neuen EU-Düngeproduktverordnung) inkl. Handlungsempfehlungen für RDFs.
- Aktive Einbindung von Akteur*innen (durch Umfragen, Workshops), um die Akzeptanz von RDF-Produkten zu erhöhen.
AP 2 wird die LL-Methodik zur Akteursteilnahme anwenden.
Im Rahmen von Innovations-, Co-Creation- und Öffentlichkeitsaktivitäten werden die RDF für einen optimalen Nährstoffgehalt gemischt und unter kontrollierten Bedingungen in Topf- oder Mikroparzellenversuchen prototypisch weiter entwickelt. Die identifizierten Mischungen werden zur Demonstration in landwirtschaftlichen Betrieben in IE, BE, DE, LUX eingesetzt und agroökonomisch und ökologisch bewertet.
AP 3 transformiert die Erkenntnisse in Markteinführungsstrategien für RDFs. Durch politische Handlungsempfehlungen und regionale Nährstoffaktionspläne wird die Marktdurchdringung begleitet.
Projektpartner
Auftraggeber