ReNu2Farm – Nutrient Recycling – from pilot production to farms and fields

Ausgangssituation

In Nordwesteuropa werden derzeit 5,4 Mt N und 0,4 Mt P an Mineraldünger auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht. Mineraldünger wird zu fast 100% aus dem Ausland importiert und nur ca. 5% der insgesamt in der Region ausgebrachten Düngemengen basieren auf organisch recycelten Materialien. Während P und K limitierte Ressourcen sind, ist die Produktion von N-Düngern sehr energieaufwändig. Obwohl Rückgewinnungstechnologien zur Verfügung stehen, ist die Anwendung der Düngeproduktion durch die Landwirtschaft noch weit unter ihrem Potenzial.

Projektziele

Ziel des Projektes ist es, durch die Schließung von Stoffstromkreisläufen Mineraldünger zu substituieren sowie durch die Förderung einer bedarfsgerechten Nährstoffausbringung einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Landbewirtschaftung zu leisten.

Projektinhalte

Mit dem Einsatz spezieller Verfahren wird ein organisches Düngeprodukt entwickelt, welches an die im Projekt ermittelten Bedürfnisse der Akteure (Landwirtschaft, Vertrieb, Beratung) angepasst ist und als Substitut zu Mineraldünger eingesetzt werden kann. Ziel ist der Aufbau einer Wertschöpfungskette für organisch recycelte Dünger. Zur Etablierung nationaler und internationaler Märkte werden auch rechtliche, ökologische und sozio-ökonomische Barrieren berücksichtigt. Zudem gilt es, Regionen mit Nährstoffüberschuss und Nährstoffmangel zu identifizieren und einen Nährstoffaustausch unabhängig nationaler Grenzen zu etablieren. Die Erkenntnisse werden in Form von Handlungsempfehlungen für die Politik sowie eines Anwendungsleitfadens für die Praxis zusammengefasst. Alle Projektaktionen bilden die Basis für die Entwicklung regionaler Markteinführungsstrategien.


Projektkonsortium, Kick off-Meeting

 

Alle Informationen zum Vorhaben finden Sie auch auf der Homepage von Interreg North-West Europe.
>> zur Homepage

 

Abschlussveranstaltung

Das Interreg V B NWE Projekt ReNu2Farm veranstaltet in Kooperation mit dem Projekt ALG-AD die Abschlussveranstaltung am 09.09.2021.

Registrierungen sind noch möglich unter: Renu2Farm & ALG-AD Showcase Event Agenda (mailchi.mp)

 

Pressemitteilung

GROOF-Aufruf „Coaching zu gebäudeintegrierten Gewächshäusern“

Das GROOF-Konsortium freut sich, ein einjähriges, individuelles und kollektives Coaching-Programm anbieten zu können. Im Rahmen dieser Initiative sollen 10 Konzepte zu gebäudeintegrierten Gewächshäusern in der Planungs- und Umsetzungsphase unterstützt werden. Hierdurch soll der Etablierungsprozess erleichtert und ein hohes CO2-Minderungspotenzial erschlossen werden.

Die Bewerbungsfrist endet am 24. Februar 2022, 12 Uhr.

Alle weiteren Informationen zur Bewerbung finden Sie in der Pressemitteilung.

 


Pressemitteilung

ReNu2Farm-Lehrvideo über organisch aufbereitete Dünger jetzt online verfügbar!

Unter Federführung des Forschungspartners Munster Technology University (MTU) in Irland wurde eine Befragung von über 1.200 Landwirt*innen durchgeführt mit dem Ergebnis, dass die Landwirt*innen mit dem Begriff organisch aufbereitete Dünger (RDFs) nicht vertraut sind.
Als Reaktion auf dieses Ergebnis wurde ein kurzes Lehrvideo produziert, um über diese nachhaltigen und recycelten Produkte zu informieren. Laut Dr. Niamh Power, Dozentin am Lehrstuhl für Bau-, Konstruktions- und Umwelttechnik an der MTU Cork „haben RDFs viele Vorteile, nicht nur für den/die Landwirt*in, sondern auch für die Umwelt“. Das Projekt untersucht nachhaltige Alternativen zum Einsatz von Mineraldünger, da Mineraldünger eine begrenzte Ressource und im Fall von Stickstoff energieintensiv in der Herstellung sind. Um demnach die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und in der Lebensmittelproduktion zu erhöhen „(…) müssen die Recyclingraten für Nährstoffe erhöht werden, nicht nur in Irland, sondern in ganz Europa“ laut Dr. Niamh Power.
Diese recycelten Düngeprodukte stammen aus landwirtschaftlichen Reststoffen, tierischen Nebenprodukten, städtischem Grüngut sowie Bioabfällen aus privaten Haushalten, der Lebensmittelindustrie und der Gastronomie. Dr. Aoife Egan, einer der leitenden Forscherinnen der MTU, ergänzt: „Der Vorteil von RDFs ist, dass es sich um nachhaltige lokale Düngeprodukte handelt, die als Ersatz für Mineraldünger verwendet werden können. Dies ist ein echtes Beispiel für Kreislaufwirtschaft in der Praxis“. Die RDFs sind als Feststoffe (z.B. Pellets), im flüssigen Zustand und als Granulat erhältlich. Diese RDFs sind wie Komposte und Gärreste aus der anaeroben Vergärung zudem reich an Nährstoffen, kompatibel im Einsatz mit Landmaschinen und sicher in der Anwendung.

Das kurze, informative Lehrvideo ist in 5 Sprachen verfügbar und kann hier abgerufen werden:

Weitere Informationen zum Lehrvideo erhaten Sie von Dr. Niamh Power (Mail: niamh.power@cit.ie).


 

Pressemitteilung

ReNuMaps-Karten und vollständiger Bericht jetzt online verfügbar

Einblicke in die Nachfrage nach organisch aufbereiteten Düngern in den verschiedenen Regionen Nordwesteuropas

ReNu2Farm zielt darauf ab, die Recyclingraten der wichtigsten Pflanzennährstoffe N, P und K zu erhöhen, indem es sich auf die Nachfrage der Landwirte konzentriert. Eine Studie, die im Rahmen von ReNu2Farm im Jahr 2019 unter der Leitung von Forschern des NMI (NL) und des CIT Cork (IRE) durchgeführt wurde, ist nun online verfügbar. Die Arbeit wurde zuvor auf mehreren Tagungen und Konferenzen vorgestellt und stieß dort auf großes Interesse, insbesondere bei politischen Entscheidungsträgern und Produzenten von organischen Düngemitteln.

Potenzielle Nachfrage nach Nährstoffen auf Basis wiederverwertbarer Materialien

Der Bericht gibt einen Einblick über den Nährstoffbedarf verschiedener Kulturpflanzen, den aktuellen Einsatz von organischen Düngemitteln und schätzt den Bedarf an Nährstoffen aus wiederverwertbaren Materialien. Dazu wurde der pflanzenbauliche Kontext für die Regionen Nordwesteuropas unter Berücksichtigung der angebauten Kulturen, des Bodentyps und des Nährstoffstatus in Bezug auf P und K sowie den Düngeempfehlungen und -beschränkungen analysiert. Die Ergebnisse schätzen das Marktpotenzial auf regionaler Ebene ein. Wenn die Düngerzusammensetzung an die regionalen und kulturspezifischen Bedürfnisse angepasst wird, steigen die Chancen, dass das Produkt für Landwirte attraktiver wird.

Einfacher Zugang über eine interaktive Online-Karte

Neben dem Bericht wurden die Daten, die den Nährstoffbedarf auf regionaler Ebene für das gesamte Gebiet Nordwesteuropas charakterisieren, in ein interaktives Online-Kartentool eingearbeitet.

Sie möchten wissen, wie viel Phosphat aus organisch aufbereiteten Materialien in Ihrer Region voraussichtlich benötigt wird? Prüfen Sie ReNuMaps hier!

Der vollständige Bericht kann hier abgerufen werden.


Veranstaltungen

  • ReNu2Farm Demonstrationsveranstaltung
    01.07.2021, Online Veranstaltung
    >> Programm und Anmeldung
  • European Sustainable Nutrient Initiative – ESNI 2020
    Towards practical implementation of biobased mineral fertilizers for Europe
    >> Programm

 

Downloads

  • Gärrest als Düngeprodukt – Schließung von Nährstoffkreisläufen als teilweise Refinanzierung von Biogasanlagen? In:16. Rostocker Bioenergieforum, 16./17.06.2022
    >> zum Download
  • Projektkurzbeschreibung
    >> zum Download
  • Adaptation of the German Fertilizer Ordinance, 30.04.2020
    >> zum Link
  • Analysis of legal regulations on direct effects for the nutrient management in Germany – impact assessment of EEG, 21.02.2020
    >> zum Link
  • Certification vreates trust and political will enhances implementation, 25.10.2019
    >> zum Link
  • Bedarfsorientierte Düngemittel für regionale Nachfrage: Nord-west Europa hat einen Bedarf an recycelten organischen Düngern. Pressemitteilung, 28.10.2019
    >> zur Pressemitteilung

 


 

Projektpartner:

  • University Limerick
  • Cork Institute of Technology
  • ARVALIS Institut du végétal
  • Soil Concept S.A.
  • Outotec GmbH
  • Nutrienten Management Instituut BV
  • Ghent University
  • Inagro
  • Institute of Technology Carlow

 

Fördermittelgeber:

                                     

 

Laufzeit:
09/2017 bis 12/2021
Kontakt:
Arbeitsfeld(er):