ePANACEA
Smart European Energy Performance AssessmeNt And CErtificAtion
(Smarte Bewertung und Zertifizierung der Energieeffizienz)
Der Energieausweis für Gebäude (EPC- energy performance certificate) ist ein EU-weites Informationsinstrument, das 2002 durch die EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden eingeführt wurde. Der heutige Energieausweis weist mehrere Defizite auf, z.B. wenig Übereinstimmung innerhalb der EU-Mitgliedstaaten und Ungenauigkeiten in der Berechnung der Energieeffizienz sowie bezüglich der Angaben zu Maßnahmen. Zudem dokumentieren bisherige Studien eine Diskrepanz zwischen berechneter und realer Energieleistung von Gebäuden, welche u.a. durch das Nutzerverhalten bedingt sind.
Ziel des Projektes ist es, durch die Entwicklung einer ganzheitlichen Mess- und Berechnungsmethodik, diese Probleme zu adressieren. Es soll eine EU-weite Implementierung ermöglicht werden, sodass Energieausweise valide Informationen liefern, die nicht nur akkurater und verständlicher sind, sondern auch EU-weit verglichen werden können. Zudem werden die Energieausweise als eine Möglichkeit zur Sensibilisierung hinsichtlich eines höheren Energiebewusstseins verstanden. Dadurch sollen Energieausweise die Grundlage neuer Maßnahmen zur Erreichung der Energiewendeziele im Gebäudesektor bilden.
Im Projekt ePANACEA wird ein Prototyp einer digitalen Plattform zur Bewertung der Energieeffizienz (SEPAP) entwickelt, welcher automatische und dynamische Modellierung, Big-Data-Analysen, Machine Learning, Inverses Modellieren, Schätzungen des Energiesparpotentials und Überprüfung der Wirtschaftlichkeit umfasst.
Um die Nutzerfreundlichkeit und Akzeptanz des neuen Energieausweises zu gewährleisten, wird während der Entwicklung der Dialog mit Akteur*innen aus allen Ebenen hergestellt: In Form von regionalen Erschließungsgremien (REB) werden politische Entscheidungsträger aller EU-Staaten und Norwegen eingebunden, während Endnutzer und weitere Stakeholder in Form von Workshops und Interviews in die Entwicklung der neuen EPC-Methode einbezogen werden.
Projektziele
- Aufzeigen des Verbesserungspotenzials hinsichtlich der Effektivität von Energieeffizienz-Bewertungen und Energieausweisen
- Vertrauen in den Markt generieren, um Investitionen in die Energieeffizienz von Gebäuden anzureizen
- Verbreitete Nutzung der neuen EPC-Methode innerhalb der EU-Mitgliedstaaten
- Entwicklung eines standartisierten Dateiformats, das den Austausch von Gebäudedaten ermöglicht
Projektstruktur
Das Projekt besteht aus 8 Arbeitspaketen (AP):
- AP1 – Projektmanagement
- AP2 – Gemeinsamer Referenzrahmen für eine modulare Methodik
- AP3 – Nutzerwahrnehmung
- AP4 – Methodenentwicklung
- AP5 – Demonstrierung und Validierung
- AP6 – Verbreitung, Nutzung- und Replikationspotenzial
- AP7 – Kommunikation
- AP8 – Ethische Anforderungen
Die IZES gGmbH ist hauptverantwortlich für AP3. Die Arbeit umfasst im Wesentlichen drei inhaltliche Schwerpunkte:
- Die Identifizierung von Stakeholdern, die Kontakt mit Energieausweisen haben
- Eine Nutzer- und Anforderungsanalyse, um die Anforderungen der Stakeholder an Energieausweise zu ermitteln, gefolgt von zwei Akzeptanz-Tests
- Erforschung des Energieverhaltens in Gebäuden, um Verhaltensmuster in der Energieleistungsberechnung von Gebäuden innerhalb der neuen Methodik von ePANACEA zu berücksichtigen.
Partner
- CENER
- Efinovatic
- VTT
- Technische Universität Wien
- CRES
- VITO
- IDAE
- Energieagentur Steiermark gGmbH
- Sympraxis Team P.C.
Förderung