Konzeption des Biomassehofes Königs Wusterhausen
Durch die zunehmende Verteuerung fossiler Brennstoffe erfreut sich Biomasse als lokal verfügbarer nachwachsender Energieträger reger Beliebtheit. Um diese gesteigerte Nachfrage zu befriedigen und dazu möglichst auf verfügbare regionale Rohstoffe wie Holz aus dem Wald, der Biotop- und Landschaftspflege sowie aus der kommunalen Grünpflege zurückgreifen zu können, bedarf es einer lokalen Sammel-, Sortier- und Aufarbeitungseinheit. Ein Biomassehof übernimmt all diese Aufgaben und kann die – bisher regional fehlende -Verbindung zwischen Rohstoffanbietern und -abnehmern herstellen.
Die LUTRA GmbH, Betreiber des Hafens Königs Wusterhausen bei Berlin, möchte sich dieses Geschäftsfeld erschließen und plant einen „Biomassehof Königs Wusterhausen“.
Ein Biomassehof mobilisiert, bündelt und sortiert – bisher ungenutzte bzw. unbrauchbare – biogene Rohstoffe, um diese durch optimierte Aufbereitung zu marktfähigen Brennstoffen weiterzuverarbeiten und qualitativ definierte Produkte zu verkaufen. Je nach Ausgangsmaterial können dabei Hackschnitzel, Scheitholz, Substrate für die Biogasanlage bzw. Grünpelletierung oder sogar verschiedene Humusarten und Komposte produziert werden. Damit bietet ein Biomassehof die Grundlage für eine bedarfsgerechte und zeitnahe Versorgung dezentraler Heiz(kraft)anlagen mit regionaler holzartiger sowie halmgut- und krautartiger Biomasse. In optimierter Form schafft er zudem eine Schnittstelle zu – potenziell konkurrierenden – stofflichen Nutzungsoptionen für biogene Rohstoffe.
Der Biomassehof Königs Wusterhausen soll neben den klassischen Dienstleistungen wie Konfektionierung und Trocknung von holzartiger Biomasse folgende weitere Aufgaben übernehmen:
- Neben der holzartigen Biomasse soll halmgut- und krautartige Biomasse zur Pelletierung, Vergärung und zur Verbrennung aufbereitet werden.
- Im Unternehmensverbund wird auch darüber nachgedacht, als Dienstleister bei dem Aufbau und Betrieb von Energieerzeugungsanlagen wie Biogas- bzw. Feuerungsanlagen unterstützend mitzuwirken. Somit wird für den Biomassehof ein eigener Absatz der Brennstoffe und Substrate geschaffen.
Die Anfang 2012 im Auftrag der LUTRA GmbH durchgeführte Studie beleuchtet die infrastrukturellen und technischen Voraussetzungen eines Biomassehofes. Neben diesen allgemeinen Rahmenbedingungen werden die Aufbereitungslinien für holzartige sowie halmgut- und krautartige Biomasse detailliert beschrieben. Auf der Grundlage der Planungsdaten der LUTRA GmbH werden zudem optimierte Verarbeitungs- und Logistikstrukturen dargestellt und Empfehlungen zum Kauf von eigenen Maschinen bzw. zur Beschäftigung von Lohnunternehmern abgeleitet. Abschließend werden die benötigten Lagerkapazitäten für Rohstoffe und Produkte des Biomassehofes dargestellt.
Auftraggeber:
LUTRA GmbH