Aufbau einer regionalen Bauholzlieferkette im Saarland

Konzeptionierung und Durchführung einer Vorstudie und begleitende Vernetzung von Akteuren

 

Hintergrund

Die Preise auf dem Bauholzmarkt stiegen im Jahr 2021 signifikant. Holz wurde zunehmend auf amerikanische und asiatische Märkte verkauft, sodass es in Europa zu einer zunhmenden Verknappung des Rostoffes kam. Die dabei resultierenden Preissteigerungen kamen allerdings nicht bei den Waldbesitzern, also den Holzproduzenten, an. Die hohen Gewinnmargen wurden im Zwischenhandel und in den wenigen verbliebenen Sägewerken erzielt.

Um die saarländische Wirtschaft krisensicher zu machen, sollen numnehr vermehrt regionale Wertschöpfungsketten erschlossen werden, die dazu beitragen, eine Diversifizierung und Teilunabhängigkeit in der Region zu ermöglichen. Die Versorgung des Bausektors mit Bauholz aus der Großregion beinhaltet ein Wachstumspotenzial, das erschlossen und nutzbar gemacht werden muss.

 

Projektziel

Ziel ist es, die Wertschöpfungskette Holz resilienter zu machen und regional zu verankern. Die Akteure sollen vernetzt, ihre Anliegen an die regionale Unterstützung verbalisiert und damit einer weiteren Verlagerung in andere Wirtschaftszentren Einhalt geboten werden. Das Saarland will die Bauholzbeschaffung und die Position des Holzbaus in der Region stärken.

 

Projektorganisation

  • AP 1: Vernetzung saarländischer Marktakteure ⇒ Kommunikationskonzept
  • AP 2: Analyse der bestehenden Strukturen ⇒ Datengewinnung
  • AP 3: Zukünftige Holzbedarfe aus Sicht des Bauhandwerks
    • AP 3.1: Neubau in Holzbauweise
    • AP 3.2: Energetische Sanierung im Bestand
    • AP 3.3: Holzbedarf zur Wärme- und Prozessenergieerzeugung
  • AP 4: Entwicklung von möglichen Szenarien zum Aufbau einer Wertschöpfungskette
  • AP 5: Weiterentwicklung der Wertschöpfungskette mit mehr regionaler Identität und Teilhabe der Bauwirtschaft und des Handwerks

 

Projektinhalte

Das Projekt bindet von Beginn an wichtige saarländische Akteure, u.a. auch (Bau-)Handwerker und Energieberater im Rahmen von vier Workshops in die Erstellung der Vorstudie ein. Durch die Netzwerke des AGV Bau Saar wird der direkte Zugang zu den Handwerksunternehmen ermöglicht.

Um gezielte Maßnahmen zur Clusterreifung entwickeln zu können, ist es notwendig, die Ausgangslage zu beschreiben und die Aktivitäten auf Basis einer gesicherten Datengrundlage zu entwickeln. Die Datenerfassung und Bedarfsanalyse orientiert sich dabei v.a. an den Bedürfnissen der Wirtschaft. Die konkreten Fragestellungen des Bauhandwerks und der Industrie werden zu Beginn des Projektes zusammengetragen und in einem gemeinsamen Prozess mit dem Auftraggeber entwickelt.

Im Saarland gibt es ca. 493.000 private Haushalte, von denen ca. 76% vor der 1. Wärmeschutzverordnung gebaut wurden. Mit 62,6% verfügt das Saarland über die bundesweit höchste Eigentümerquote bei Privathaushalten.

Abbildung: Die Wertschöpfungskette des Bauholzes (Darstellung: Alisa Wagner, IZES gGmbH)

 

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In Zusammenarbeit mit

 

Auftraggeber

 

Laufzeit:
12/2022 bis 11/2023
Arbeitsfeld(er):