Beschleunigung der Energiewende durch die Erweiterung der finanziellen Teilhabe kommunaler und privater Stakeholder (Benefits)

Vorhaben im Rahmen des Förderaufrufs „Energiewende und Gesellschaft“ im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms

In vielen Arbeiten der IZES gGmbH und der anderer Institute zeigt sich, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigt werden muss, wenn die klimapolitischen Ziele erreicht werden sollen. Die finanzielle Beteiligung von Bürger*innen oder Kommunen an Bau und Betrieb von EE-Anlagen gilt als ein Instrument, um deren Akzeptanz zu fördern, Flächen und Geld zu mobilisieren, regionale Wertschöpfung zu generieren, das bürgerschaftliche Engagement zu stärken und damit zur Beschleunigung der Energiewende beizutragen.
Die Anzahl der Menschen, die sich für finanzielle Beteiligungen interessieren, gilt – mit knapp der Hälfte der Bevölkerung – als beträchtlich. Wirklich finanziell beteiligt hat sich jedoch nur ein geringerer Teil der Bevölkerung und der Kommunen.
Die höchst vielfältigen finanziellen Beteiligungsangebote stoßen auf unterschiedliche Resonanz und haben nicht immer die gewünschte Wirkung. Es gibt sowohl deutliche Unterschiede im regionalen Vergleich als auch innerhalb von Regionen. Einige Ursachen für die Nichtinanspruchnahme oder sogar Ablehnung finanzieller Beteiligungsmöglichkeiten sind offensichtlich. In Bezug auf das finanzielle Engagement der Bürger*innen können dies z.B. starke Widerstände gegen Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien oder zum Energietransport sein. Aber auch ein niedriges Einkommens- und Vermögensniveau privater Haushalte, fehlende eigene Flächen bei Mieter*innen oder die Unkenntnis bzw. unzureichende Informationen über die verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten und letztlich deren (unterschiedliche) finanzielle Attraktivität stehen privaten Beteiligungen entgegen.
Insgesamt erlauben die bisher vorliegenden empirischen Untersuchungen weder umfassende noch tiefergehende Aussagen dazu, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, welche Akteure von Bedeutung sind und wie Prozesse der Entscheidungsfindung gestaltet sein müssen, damit finanzielle Beteiligungsangebote angenommen werden und die gewünschte Wirkung haben.
Das Projekt Benefits will ein tieferes Verständnis dieser Mechanismen erarbeiten und dazu beitragen, dass mehr Bürger*innen und mehr Kommunen an der Energiewende beteiligt werden können – und damit die klimapolitischen Ziele schneller und ggf. konfliktärmer erreicht werden können.

Vor diesem Hintergrund verfolgt Benefits die folgenden Ziele:

  • Analyse des Status Quo der finanziellen Beteiligung von Bürger*innen und Kommunen an Energiewendeprojekten und der bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen
  • Analyse der Motive und Hemmnisse für finanzielle Beteiligungen auf Seiten von Bürger*innen und Kommunen
  • Untersuchung der Wirksamkeit von finanziellen Beteiligungen von Bürger*innen und Kommunen im Sinne einer Beschleunigung der Energiewende
  • Erarbeitung von wissenschaftlich fundierten Strategien zur Gewinnung von Bürger*innen und Kommunen für finanzielle Beteiligungen an der Energiewende

Die IZES gGmbH fokussiert ihre Arbeiten im Rahmen von Benefits auf die finanziellen Beteiligungen von Bürger*innen und arbeitet – insb. bei den Themen Bioenergie und Wärme – dabei eng mit der Fördergesellschaft Erneuerbare Energien e.V. (FEE) zusammen. Die Untersuchungen zu den finanziellen Beteiligungen von Kommunen und (Energie-)genossenschaften stehen im Vordergrund der Arbeiten des ECOLOG-Instituts für sozial-ökologische Forschung und Bildung. ECOLOG übernimmt auch die Koordination des Verbundprojektes. In juristischen Fragen wird das Konsortium unterstützt von Prof. Thomas Schomerus von der Leuphana Universität Lüneburg. Mithilfe eines gemeinsamen Analyserahmens, regelmäßiger inhaltlicher Austausche und insb. mittels eines engen Kontakts mit Praxispartner*innen und Stakeholder*innen aus vier Bundesländern soll die Realitätsnähe und Validierung der Ergebnisse des Projektes gewährleistet werden.

 

Downloads

  • Erneuerbare Energien und energetische Sanierung in Eigenheimen in Deutschland. Repräsentative Umfrage zum derzeitigen Status sowie zu Planungen, Motiven und Hemmnissen.
    >> zum Download

 


(FKZ 03EI5203B)

 

 

Laufzeit:
01/2020 bis 06/2022
Arbeitsfeld(er):