INEMAD – Improved Nutrient and Energy Management through Anaerobic Digestion

Das Projekt

Moderne Ackerbaubetriebe sind auf den Zukauf von Düngemitteln angewiesen. Gleichzeitig weisen Veredelungsregionen mit hoher Viehhaltung ein Nährstoffüberschuss in Form von Gülle und Mist auf. Hier kann die Überschusssituation der landwirtschaftlichen Reststoffe sogar dazu führen, dass diese exportiert werden müssen. Zudem greift die Bioenergie – zumindest partiell – in die landwirtschaftliche Stoffstromverteilung ein, indem Substratverlagerungen zusätzlich zu veränderten regionalen Nährstoffverteilungen und -bilanzen führen (können).

Das EU-Projekt INEMAD (FP 7) konzentriert sich vor dem obigen Hintergrund auf die Wiederherstellung der Verknüpfung zwischen Tier- und Pflanzenproduktion. Im Rahmen dieses Projektes werden dabei Energie-und Materialflüsse im Agrarsektor analysiert und neue Wege für das Zusammenspiel zwischen Tier- und Pflanzenproduktion aufgezeigt. Im Kontext einer ganzheitlichen Betrachtung der Energie- und Nährstoffströme erfolgt eine Untersuchung unterschiedlicher Optionen zur Minderung von Treibhausgasemissionen, zum Recycling von Nährstoffen – hier vor allem Stickstoff und Phosphor – und zum Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten. Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Rückstände aus Bioenergie-Nutzungspfaden (Gärrückstände, Asche).

Bereits zu Projektbeginn kann festgestellt werden, dass die Lösung der oben genannten Probleme im Rahmen einer spezialisierten Landwirtschaft erst dann möglich ist, wenn hinsichtlich der Landnutzung neue Kooperationen zwischen Firmen und Flächenmanagern erreicht werden können. Somit untersucht INEMAD zudem die Fragestellung, welche neuen Methoden und Kooperationen entwickelt werden müssen, um Nährstoffrecycling auch vor dem Hintergrund einer spezialisierten Landwirtschaft in optimierter Form zu ermöglichen.

                          
Moderne Schleppschlauchsysteme in der Landwirtschaft (Quelle: L.E.E. s.à.r.l.)

 

Work Packages

  • WP 1: Auf theoretischer Ebene werden zunächst Konzepte für Nährstoff- und Energieflüsse erstellt.
  • WP 2 / 3: Unterschiedliche Regionen und Agrarstrukturen (WP2) sowie Weiterverarbeitungsbetriebe (z.B. Biogasanlagen) (WP3) werden hinsichtlich der Energie- und Nährstoffflüsse mit Hilfe von Stoffstromanalysen untersucht.
  • WP 4: Analyse bestehender landwirtschaftlicher Strukturen, um firmeninterne und –übergreifende Recyclingmöglichkeiten zu betrachten. Zusätzlich werden wirtschaftliche Wertschöpfungspotenziale und soziale Aspekte untersucht.
  • WP 5: Abschließend erfolgt eine Überprüfung der technologischen und organisatorischen Machbarkeit sowie der rechtlichen Hemmnisse.

 

 

Aktuelles

  • Zum Abschluss des Projektes im März 2016 fand eine gemeinsame internationale Konferenz mit den Projektpartnern aus GR3 statt.
    Die Präsentationen und Projektergebnisse (Working Papers) können auf der Homepage (http://www.inemad,eu/en/) heruntergeladen werden.
  • November 2014: Die IZES gGmbH führte eine Befragung zum Einsatz von Wirtschaftsdüngern durch. Adressaten der Befragung waren alle Akteure der Landwirtschaft, die mit Wirtschafts- oder Mineraldüngern agieren. Ziel der Untersuchung war es, Erfahrungen und Meinungen von Praktikern zu ermitteln und damit den Einsatzbereich von Wirtschaftsdünger auf die Bedürfnisse der Anwender zu optimieren. Die Befragung fand in gleicher Form in weiteren sieben EU-Ländern statt.
  • Das EU-Forschungsprojekt INEMAD – Verbessertes Nährstoff- und Energie-Managementdurch Anaerobe Gärung ist in den letzten Zügen. Im Rahmen der Agritechnica 2015 wurden die Projektergebnisse zusammen mit zwei Praxisbeispielen der LWK NRW und Agro Energie Hohenlohe GmbH & CoKG unter dem Titel „Wirtschaftsdünger in Europa – Stoffströme, Rechtslage, Anforderungenaus der Praxis“ den landwirtschaftlichen Akteuren vorgestellt.

 

Veröffentlichungen

  • INEMAD – Working Paper 17: Comparison of different digestate processing systems concerning environmental efficiency.
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  • INEMAD – Working Paper 18: Digestate and Organic Fertilizers Certification in Europe: a plea for a common system.
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  • INEMAD – Working Paper 19: Comparison of biogas upgrading systems with different biomethane usage paths and decentralized biogas usage in CHP units
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  • INEMAD – Country Report Germany
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Projektkonsortium

  • Universität Ghent / Belgien (Projektleitung)
  • EigenVermogen van Het Institut voor Landbouw en Visserijonderzoek / Belgien
  • DLV Belgium CVBA / Belgien
  • BVBA Innova Energy / Belgien
  • Agricultural University / Bulgarien
  • Nacionalna Ascociasiapo Biomasa / Bulgarien
  • KØbenhavns Universitet / Dänemark
  • IZESgGmbH / Deutschland
  • Departement deL‘Aisne / Frankreich
  • Sisacko MoslavackaZypanija / Kroatien
  • Stichting Dienst Landbouwkundig Onderzoek / Niederlanden
  • ENECOBV / Niederlanden
  • B.T.G. Biomass Technology Group BV / Niederlanden
  • SOLTUB Trading and ServiceProviding Limited Partnership / Ungarn

 

Laufzeit:
04/2012 bis 03/2016
Kontakt:
Katharina Laub (ausgeschieden)
Claudia Ziegler (ausgeschieden)
Arbeitsfeld(er):