Begleit- und Akzeptanzforschung zu aktuellen Fragen des Stromnetzausbaus in Deutschland – Wissenschaftliche Begleitung der Planungspraxis

Das Projekt

Im Rahmen des Vorhabens werden in einem ganzheitlichen und systematischen Ansatz die verschiedenen Einflussfaktoren auf die Akzeptanz des Netzausbaus ermittelt und vergleichend dargestellt. Aus den wissenschaftlichen Ergebnissen werden für die anstehenden Fragen des Netzausbaus, wie z.B. Planungsverfahren und Kommunikationsstrategien, praktisch nutzbare Empfehlungen abgeleitet.

Das Forschungsvorhaben gliedert sich insgesamt in drei Module, in welchen akzeptanzrelevante Prozesse und Faktoren in verschiedenen Regionen und auf unterschiedlichen Akteursebenen untersucht werden. Im Zentrum der wissenschaftlichen Fragestellungen des Forschungsvorhabens steht die empirisch fundierte Modellbildung:

 

  • Modul I
    Essenziell für die konstruktive Gestaltung des notwendigen Netzausbaus ist die Akzeptanz von Anwohnenden in den betroffenen Regionen. Gegenstand der Untersuchungen in Modul I ist es deshalb, die Einflussgrößen und ihre Stärke auf die Akzeptanz auf lokaler und regionaler Ebene zu bestimmen sowie die zeitliche Entwicklung der Einflussgrößen unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten wie z.B. landschaftliche Vorbelastungen, Biosphärenreservate etc. zu ermitteln. Diese Bewertungs- und Handlungs­akzeptanzanalysen werden anhand standardisierter Befragungen in verschiedenen Fallbeispielen vorgenommen. Die Erhebungen finden in vier Untersuchungsregionen statt, die unter Berücksichtigung der dena Netzstudie II und einer mit Experten erstellten Typologisierung von Regionen ausgewählt werden. Dabei wird auch ein quasiexperimentelles bzw. Kontrollgruppen-Design (vom Netzausbau betroffen vs. nicht betroffen) verfolgt.
  • Modul II
    Ergänzend werden in Modul II Workshops zu spezifischen inhaltlichen Fragestellungen (technische, rechtliche, wirtschaftliche und soziale Aspekte des Netzausbaus) mit VertreterInnen verschiedener Akteursgruppen durchgeführt. In einem offenen und konstruktiven Rahmen werden bisherige Strukturen und Rollen aufgelöst und Lösungsszenarien zu Teilfragestellungen des Netzausbaus entwickelt. Durch den moderierten Austausch der Beteiligten werden deren breites und diverses Detailwissen um den Netzausbau effizienter nutzbar gemacht.
  • Modul III
    Um ein gesamtgesellschaftliches Verständnis für den Leitungsausbau zu erreichen, sind übergeordnete und breitenwirksame Informations- und Kommunikationsmaßnahmen erforderlich. In einem weiteren Modul (III) wird ein Überblick über die momentan existierenden und geplanten Maßnahmen erstellt (z.B. die Informationsoffensive „Netze für eine umweltschonende Energieversorgung“, BMWi (2010): Energiekonzept für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung, Berlin) und bei ausgesuchten Elementen genauer spezifiziert, welche Maßnahme welche Zielgruppe anspricht. Folgend werden die Informations- und Kommunikationsmaßnahmen begleitet, um Effekte auf Einstellungsveränderungen bzgl. des Netzausbaus festzustellen, Erfolgskriterien zu identifizieren und Rückmeldungen in Hinblick auf deren Wirkweisen und Optimierungsmöglichkeiten geben zu können.

 

Fördermittelgeber


   Förderkennzeichen 03ET2043

 

Laufzeit:
03/2012 bis 03/2015
Kontakt:
Arbeitsfeld(er):