DynamiKa – Dynamisierung von Wärmekatastern

Ausgangssituation

Wärmekatastern wird als integrales Planungsinstrument eine hohe Bedeutung für die lokale Wärmewende zugesprochen. Neben methodischen Schwächen (pauschalisierte und kennwertbasierte Berechnungsansätze sowie Genauigkeit und Aktualität der ausgewählten Grundlagendaten) bieten bestehende Wärmekataster keine Möglichkeit der Anpassung, Fortschreibung, Pflege oder der Beantwortung individueller planerischer Fragestellungen. Die im Rahmen der Wärmebedarfsermittlung erzeugten Berichte, Karten und Geodatensätze verlieren somit schnell an Aktualität und haben in der Praxis keine Relevanz für die Fachplanung. Um zukünftig eine sinnvolle und verwertbare Grundlage für regionale Planungsprozesse zu schaffen, müssen verschiedene Planungsschritte dynamisch und unter Berücksichtigung sich verändernder Rahmenbedingungen (u.a. Demografie, Klima-/Wetterveränderung, Qualität der baulichen Substanz etc.) dargestellt und für verschiedenste kommunale Planungszwecke bereichsübergreifend kommuniziert werden. Zudem muss es den späteren Anwendern möglich sein, das entwickelte System zu pflegen, anzupassen und fortzuschreiben und es außerdem für individuelle Fragestellungen zu nutzen.

Projekt, Zielsetzung

Ziel des Projektes ist – unter besonderer Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen der späteren Anwender – die Konzeptionierung eines fortschreibbaren, GIS-basierten Planungswerkzeuges, das eine transparente und nachvollziehbare Darstellung des Status quo und der Entwicklung einzelner Siedlungsgebiete erlaubt. Auf diese Weise bietet das dynamisierte Wärmekataster eine Entscheidungsgrundlage für energetische, stadt-, verkehrs- und infrastrukturplanerische Maßnahmen im Kontext der Energie/-Wärmewende. Dabei sollen die Hemmnisse in der Zusammenarbeit unterschiedlicher am Planungsprozess beteiligter Akteure (z.B. Stadtplanungsamt und Stadtwerke) abgebaut und der fachliche Austausch untereinander erleichtert werden. Der Fokus des Vorhabens liegt dabei auf folgenden zwei Fragestellungen: (1) Was sind die Anforderungen an ein modernes Wärmeplanungsinstrument aus Sicht der Nutzer? (2) Wie können diese Anforderungen technisch umgesetzt werden? Mit der Beantwortung der beiden Fragen soll ein wichtiger Beitrag zu Verbesserung der Qualität und Anwendbarkeit bzw. Praxistauglichkeit zukünftiger Wärmeplanungssysteme geleistet werden.

Nächste Schritte

Im nächsten Schritt werden die auf dem Markt befindlichen Wärmekatastersysteme analysiert und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit bewertet. Dabei wird neben den grundsätzlichen Nutzungsmöglichkeiten vor allem die Anpassungsfähigkeit der bestehenden Wärmekatastersysteme hinsichtlich sich verändernder Rahmenbedingungen untersucht. Des Weiteren werden die Möglichkeiten zur Verbesserung des transsektoralen Informationsaustauschs im Sinne eines integralen Planungsansatzes analysiert.

Projektpartner

Wissenschaftlich-analytische sowie rein konzeptionelle Arbeiten werden innerhalb des Vorhabens durch die IZES gGmbH durchgeführt. Die IZES gGmbH übernimmt zugleich die Projektkoordination. Technische und GIS-basierte Arbeiten liegen dagegen im Aufgabenbereich der IP SYSCON GmbH. Die IP SYSCON GmbH begleitet dabei insbesondere die konzeptionellen Überlegungen zur technischen Umsetzung der identifizierten Lösungsansätze sowie die testweise Erprobung des Lösungskonzepts in zwei Beispielgebieten.

 

Downloads

  • Dynamisierung von Wärmekatastern – Entwicklung und Erprobung technischer Ansätze zur Dynamisierung von kommunalen Wärmekatastern. Projektbericht zum Vorhaben „DynamiKa“, gefördert durch das BMWi, 06/2018
    >> zum PDF
  • DynamiKa – Forschungsergebnisse zur Dynamisierung von Wärmekatastern. Vortrag im Rahmen der IP SYSCON 2018, 14. März 2018, Hannover
    >> zum PDF
  • Wärmekataster als Planungsgrundlage vor Ort. In: Energie aus Pflanzen. Fachmagazin für Bioenergie und -ökonomie, Ausgabe 1/2018, S. 9
    >> zum PDF

 

   

 

Laufzeit:
04/2016 bis 11/2017
Arbeitsfeld(er):