Konnekt

Interkommunale Kooperation und Transformation als Grundlage einer regionalen Kreislaufwirtschaft und einer nachhaltigen Regionalentwicklung im Landkreis Saarlouis

Ausgangssituation

Der Landkreis Saarlouis und seine Kommunen stehen vor großen Herausforderungen. Der (mögliche) Rückgang von Industriezweigen der Stahl- und Automobilbranche, die verstärkte Ansiedlung von Unternehmen des Dienstleistungssektors sowie die Abnahme und Alterung der Bevölkerung gehen mit veränderten Bedarfen hinsichtlich der technischen und sozialen Infrastrukturen einher. Aus den Veränderungen ergeben sich jedoch auch Chancen für die Stärkung des Standorts durch den Aufbau neuer/alternativer regionaler Wertschöpfungsketten sowie für die Entwicklung innovativer Ansätze für das zukünftige (Zusammen-)Leben und -arbeiten im Landkreis.

Um den Landkreis und seine Kommunen zukunftsfähig aufzustellen, müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Dieser Prozess wird durch das BMBF-Projekt Konnekt aktiv unterstützt. Die regionale Kreislaufwirtschaft wird hierbei als Treiber ökonomischer, ökologischer und sozialer Innovation ins Zentrum der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit gestellt. Durch gelebte interkommunale Kooperation des Landkreises Saarlouis, der Kreisstadt Saarlouis und der Gemeinde Nalbach und durch aktives Engagement aller Akteure soll der erforderliche Transformationsprozess gemeinsam gestaltet werden.

Der Landkreis Saarlouis und seine Kommunen werden sich im Sinne eines Innovationsökosystems in einen Ort der Zukunft entwickeln. Hierfür werden im Projekt Innovationspotenziale in den Bereichen Energie, Siedlungswasserwirtschaft und Abfallwirtschaft/Sekundärrohstoffe identifiziert, entsprechende Technologien und Lösungen ausgearbeitet und konkrete Umsetzungskonzepte und Transformationsprozesse entwickelt und angestoßen, die dem Aufbau regionaler und zukunftsorientierter Wertschöpfungsketten dienen.

Ziele und Inhalte des Projekts

Das Projekt Konnekt verknüpft Forschung und Praxis, die Gegenwart und die Zukunft und definiert daher zwei Schwerpunkte:

Den ersten Schwerpunkt – „Projekt direkt“ – bildet die Unterstützung z. T. bereits durch die Kommunen bzw. den Landkreis initiierter Aktivitäten.

Der zweite Schwerpunkt – „Projekt futur“ – bündelt Aktivitäten, die sich an eine zu gestaltende Zukunft richten (Zeithorizont 2100).

In Vorgesprächen mit der Gemeinde Nalbach, der Kreisstadt Saarlouis und dem Landkreis Saarlouis konnten bereits folgende „Projekt direkt“-Ansätze zur Stärkung der regionalen Kreislaufwirtschaft und zum Ausbau der interkommunalen Kooperation identifiziert werden:

  • Aufbau eines Stoffstrom- & Energiemanagement-Tools auf Gebäude- und Quartiersebene
  • Gemeinsames Flächenmanagement (Flächenkreislaufwirtschaft, Revitalisierung von Ortskernen und Gewerbebranchen)
  • Auf-/Ausbau des Regionalwarenmarktes für Produkte und Dienstleistungen
  • Gemeinsame stoffliche und energetische Verwertung des kommunalen Grünabfalls
  • Ausbau nachhaltiger Gewerbe- und Wohnquartiere der Zukunft

Beide Schwerpunkte, „Projekt direkt“ und „Projekt futur“, werden inhaltlich eng miteinander verzahnt. Während in die Zukunft gerichtete Zielstellungen und Konzepte auch die Entwicklung der „Projekt direkt“-Ansätze mitbestimmen, fließen deren Ergebnisse wiederum in das Konzept für das Stoffstrommanagement der Zukunft („Projekt futur“) ein.

Die Projektentwicklung basiert auf folgenden vier thematischen Säulen, deren Inhalte integrativ behandelt werden:

  • Stoffstrommanagement
  • Transformationsmanagement
  • Interkommunales Wissensmanagement
  • Monitoring und Transfer

Die Relevanz des Vorhabens wird durch die Einbindung des Landkreises Saarlouis, der Gemeinde Nalbach und der Kreisstadt Saarlouis als Verbundpartner*innen unterstrichen. Die Landeshauptstadt Erfurt, die Kulturstadt Weimar und der Landkreis Weimarer Land konnten als Transferregion, die Städte Spremberg und Eisenhüttenstadt als Transferkommunen gewonnen werden. In der gemeinsamen Diskussion können die Projektansätze und -lösungen für die Projektregion auf ihre Übertragbarkeit hin überprüft werden. Zusätzlich können Erfahrungen aus den Transferkommunen in die Konzeptentwicklung im Untersuchungsraum integriert werden.

 

Arbeitsziele und Aufgaben der IZES gGmbH

Die Arbeitsfelder IKE und UPSY sind beide in das Vorhaben eingebunden, wobei das Arbeitsfeld IKE die Federführung über das Gesamtvorhaben übernimmt. Die Forschungsaktivitäten legen den Schwerpunkt auf die Akteursarbeit und auf die Entwicklung eines Konzepts für das Transformationsmanagement, welches die Etablierung eines Stoffstrommanagements der Zukunft aus organisatorischer, planerischer und rechtlicher Sicht ermöglicht, sowie auf die Begleitung der „Projekt direkt“-Ansätze. Zu den Arbeiten gehören des Weiteren die Unterstützung der konzeptionellen und inhaltlichen Entwicklung der digitalen Plattform iKonnekt, welche den interkommunalen Datenaustausch und kooperative Planungsprozesse erlaubt, sowie die Erarbeitung eines Indikatorensets und eines Monitoringtools zur Messung des Fortschritts bei der Erreichung der kurz- und langfristigen Entwicklungsziele.

 

Verbundpartner*innen

  • Gemeinde Nalbach
  • Kreisstadt Saarlouis
  • Landkreis Saarlouis
  • Bauhaus-Universität Weimar
  • Björnsen Beratende Ingenieure GmbH
  • IZT Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH

 

Transferregion und Transferkommunen

  • Landeshauptstadt Erfurt
  • Kulturstadt Weimar
  • Landkreis Weimarer Land
  • Stadt Eisenhüttenstadt
  • Stadt Spremberg

Weiterführende Links

 

Förderkennzeichen

 

033L243A

 

Fördermittelgeber

Das Projekt wird im Rahmen der Fördermaßnahme „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

                                              

Laufzeit:
07/2021 bis 12/2024
Kontakt: