Strategischer Ausbau der Bioenergienutzung in Nord West Europa durch regionale Inwertsetzung biogener Reststoffe

Das Gesamtziel des grenzüberschreitenden und transnationalen INTERREG-Vorhabens war der nachhaltige Ausbau und die Stabilisierung von definierten Biomassenutzungsstrukturen in ausgewählten Modellregionen der teilnehmenden Länder Deutschland, Belgien, Luxemburg, England und Holland. Irland, Frankreich und die Schweiz waren als Observer-Partner integriert.

Das Vorhaben bezog sich auf den Aufbau von nachhaltigen Wertschöpfungsketten (welche stoffliche und energetische Nutzungen vereinen), die Entwicklung von regionalen Kreisläufen und Stoffstrommanagementstrukturen sowie auf die Erarbeitung von umsetzungsorientierten Maßnahmeplänen im Kontext nachhaltiger Biomasse-Ausbaustrategien in den teilnehmenden Regionen. Im Hinblick auf die zielorientierte Forschungs- und Entwicklungsarbeit des internationalen Projektkonsortiums waren dabei schwerpunktmäßig die Biomassearten hölzerne Biomasse, Gras sowie biogene Reststoffe (kommunale und gewerbliche Bioabfälle, kommunaler Grünabfall und Landschaftspflegematerial, Klärschlamm) vorgesehen. Teiluntersuchungen zur Rückgewinnung von Nährstoffen aus biogenen Abfällen wurden zudem unter den Aspekten des Klimaschutzes und der Wirtschaftlichkeit betrachtet.

Alle potenziellen Maßnahmen wurden anhand ökologischer Parameter (Ökobilanz, Klimaschutz, Konkurrenz zum Naturschutz) sowie ökonomischer (Energieentstehungspreise / Grenzkostenbetrachtung zur Implementierung der Modelle) und sozioökonomischer Wechselwirkungen (regionale Wertschöpfung, Raumordnungsplanung) bewertet und bis hin zur Umsetzungsreife entwickelt.

Auf Basis der erzielten Erkenntnisse wurden einzelne Modellregionen im Kontext eines ganzheitlichen Ansatzes möglicher Nutzungsmodelle und Verwertungsoptionen (Best-Practise-Beispiele) konzipiert und übertragbare Nutzungsmodelle aufgearbeitet. Ziel war es, neben der Schaffung von regionalen nachhaltigen Nutzungs- und Verwertungsstrukturen, die Übertragbarkeit der optimierten Systeme auf andere Regionen zu demonstrieren, um somit einen Innovationsmotor zur Ausbreitung der optimierten Biomassenutzung zu schaffen (Entwicklung durch gegenseitigen Austausch). Besonderes Augenmaß wurde bei allen Projektaktivitäten auf die aktive Einbindung von regionalen Akteuren gelegt (Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten) und eine frühzeitige Kommunikation mit der Öffentlichkeit (Akzeptanz) angestrebt.

Das geplante Vorhaben war auf vier Jahre ausgelegt, wobei die Strategie- und Konzeptarbeiten zur biogenen Abfallverwertung im ersten Jahr (04/2011 – 03/2012) erstellt wurden.

Die darauffolgende Projektphase (04/2012 – 12/2014) beinhaltete die wissenschaftliche Begleitung zur Umsetzung der Strategie und die anhängigen Modellvorhaben.

 

Untersuchungsschwerpunkte im Saarland und Arbeitsschwerpunkt des Arbeitsfeldes “Infrastruktur & Kommunalentwicklung”

  • Entwicklung und umsetzungsbezogene Begleitung einer Gesamtstrategie zur nachhaltigen regionalen Bioabfallverwertung unter Berücksichtigung von Klimaschutzeffekten, Effizienzkriterien, Akzeptanzfragen und Aspekten der regionalen Wertschöpfung
  • Entwicklung und umsetzungsorientierte Begleitung eines nachhaltigen Nutzungsmodells für die Bereiche „kommunaler Grünabfall“ und „Landschaftspflegematerialien aus extensiver Landwirtschaft“ am Beispiel der Modellregion Biosphärenreservat Bliesgau (integriertes Flächennutzungskonzept)
  • Entwicklung und umsetzungsorientierte Begleitung einer nachhaltigen Klärschlammverwertungsstrategie unter Verwendung bestehender Ansätze einschließlich der Definition konkreter Maßnahmen

 

Projektpartner

  • Leader Staffordshire University (UK)
  • INAGRO (BE)
  • IZES gGmbH
  • LIST (LU)
  • Wageningen University (NL)
  • FlandersBio (BE)
  • Provincie Utrecht (NL)
  • VCM (BE)
  • University College of Dublin (IR)
  • DLV Plant BV (NL)
  • POM West-POM West-Vlaanderen (BE)
  • Stoke-on-Trent City council (UK)
  • Ghent University (BE)

Observer

  • EPFL (CH)
  • Sheffield City Council (UK)
  • IIWH (DE)
  • Harper Adams University College (UK)
  • Sydeme (FR)
  • ARD (FR)

 

Projektergebnisse, Publikationen und Berichte